Autofahren trotz Pflegestufe/Pflegegrad – Was Sie beachten sollten

Vielleicht haben Sie sich auch schon die Frage gestellt, ob Autofahren für Personen mit Pflegestufe noch erlaubt ist. Grundsätzlich ist dies mit Ja zu beantworten, denn ein Führerschein gilt als lebenslang erteilt, sofern er nicht aus besonderen Gründen entzogen oder eingeschränkt wurde. Doch sollten Sie einiges beachten, wenn Sie selbst als Pflegegradinhaber oder als Verwandter von Personen mit diesen Maßstäben betroffen sind.

Solange Sie bzw. Ihr Angehöriger sicher fährt, bietet es zahlreiche Vorteile und ist kein Problem. Denn so können soziale Kontakte, der notwendige Einkauf oder generell die Teilnahme an gesellschaftlichen Ereignissen eigenständig bewältigt werden. Damit ist Mobilität, Flexibilität und ein hohes Maß an Unabhängigkeit gewährleistet. Abhängig von der Art einer eventuell körperlichen Einschränkung bei der Bewegung kann es Sinn machen, dass Sie das Fahrzeug umbauen lassen, etwa den Einstieg ins Fahrzeug erleichtern oder auf Automatikgetriebe umstellen.

Ist selbstständiges Autofahren jedoch für den Betreffenden und sein Umfeld eine Gefahr, müssen Sie eingreifen. Denn als gesetzlicher Betreuer oder pflegender Angehöriger, dem die Betreuung übertragenwurde, sind Sie aufsichtspflichtig und verantwortlich für das Wohl des Betroffenen. Gerade bei Personen, die an Demenz / Alzheimer leiden, können eventuell im Anfangsstadium noch selbst mit dem Auto fahren. Doch Sie sollten die kognitiven Fähigkeiten Ihres Verwandten genau überprüfen.

Laut §§ 3 und 46 der Fahrerlaubnisverordnung kann die Straßenverkehrsbehörde einen Führerschein dann entziehen, wenn gewisse Krankheiten vorliegen. Als milderndes Mittel gilt es, gewisse Beschränkungen aufzuerlegen. Zu den Krankheiten gehören etwa Herzrhythmusstörungen sowie schweres Alzheimer / Demenz, aber auch schwere Depressionen. Fährt jemand mit dem Auto, obwohl er dazu nicht mehr in der Lage ist, macht unter Umständen bei einem Unfall die Haftpflichtversicherung Schwierigkeiten und kann für Schadenersatzleistungen Regressforderungen erheben.

Achten Sie daher genau auf den Gesundheitszustand Ihres Angehörigen und treffen Sie rechtzeitig Vorkehrungen und Maßnahmen, um den Ausstieg aus dem Autofahren so einfach und erträglich wie möglich zu gestalten.

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3 Antworten

  1. Georg Blum sagt:

    Meine Schwiegermutter beantragte Pflegegeld , darf sie dann weiterhin ihr eigenes Auto fahren bzw. verwenden,

  2. Hans Bohlander sagt:

    Meine Mutter hat pflegegrad 2 und befindet sich in Vollstationärer Pflege in einer entsprechenden Einrichtung. jetzt will sie nach einigen Fahrstunden wieder Autofahrern. Wie kann sich das auf den Pflegegrad auswirken und welche Pflichten habe ich als Betreuer?

  3. Schalker sagt:

    Meine Güte ! Typisch deutsches Verhalten in diesem Lande.
    Logisch darüber nachzudenken wäre angebracht.
    Einen Pflegegrad 3 erhalten auch Rollstuhlfahrer mit Problemen bei der Beinmotorik und vor allem bezüglich des Stuhlganges. Was aber eben das Autofahren nicht verbietet.
    Bei gewissen Einschränkungen der Gehirnaktivität verbietet sich das Autofahren.
    Der Hausarzt ist der Regel nah am Patienten und kann das in Absprache des Patienten dann entscheiden.

    Und Fahrstunden zu nehmen, halte ich für ein Märchen. Doch würde es sich nicht auf den Pflegegrad auswirken.

    Man darf selbst mit einem Pflegegrad seiner Frau helfen, welche auch einen Pflegegrad hat und wird nicht ausrangiert, oder bekommt eine Zwangsbetreuung.

    Aber der obrigkeitshörige Deutsche ist halt so, er hat nur Angst.

    Zu Coronazeiten konnte man das merken und die Blockwarte kamen aus dem Kreuz. Maske auf und bei leisen Feiern die Polizei gerufen, weil man sich ja nicht mit mehreren Leute treffen durfte.

    Aber alle diese Menschen sind 17/18 ohne Masken herumgelaufen, als 25.000 Menschen an der Grippe starben.

    Jetzt wütet Corona auch wieder herum und die Menschen sterben. Nur zu vorgeschriebenen Coronazeiten hat man bei einem positiven Test einfach Corona als Ursache des Ableben genommen und heute eben nicht.

    Corona war und ist gefährlich, wie eine Grippe auch.

    Aber der gesunde Menschenverstand hilft. Oma haben wir nie mit einer Grippe im Buckel besucht. Und ältere Verwandte haben von sich aus das Autofahren eingestellt, aus Vernunftgründen. Aber in Deutschland muss alles von der Obrigkeit gesagt werden und selber darf man nicht entscheiden.

    Und wie einige und nicht gerade wenige Deutsche Auto fahren, ohne offiziell krank oder pflegebedürftig zu sein, ist schlimm. Aggressiv, immer zu schnell und den Fahrrichtungsanzeiger muss man nicht benutzen. Einmal bei der Fahrprüfung die Regeln eingehalten und dann fahren wie Arsch. Dazu noch das Smart Phone in der Hand.
    Da wäre unser über 90 Jahre alter Uropa weniger eine Gefahr für den Straßenverkehr.
    Weil der Straßenverkehr vielerorts nicht kontrolliert wird, machen die Leute was sie wollen. Denn der Deutsche kann nur mit Druck in der Schiene bleiben.

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